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Der Begriff „hochsensible Person“ (kurz: HSP) wurde in den 1990er Jahren von der amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron geprägt. Sie beschrieb Grundstrukturen der Hochsensibilität, die heute (in den USA) als eigenständiges Persönlichkeitsmerkmal wissenschaftlich anerkannt sind.

Das sollte man wissen, wenn man mit Menschen arbeitet.

Das Thema Hochsensibilität beschäftigt mich schon seit 2013. Ich bin durch Zufall bei einer Recherche über das menschliche Gehirn darauf gestoßen und denke, es lohnt sich, dir das näher zu bringen. Was ist also ein hochsensibler Mensch und was sind seine Merkmale? Kurz gesagt: Sie reagieren stärker auf äußere Reize, gelten als besonders sensibel für Stimmungen und Gefühle anderer und reagieren emotionaler als andere Menschen. Gleichzeitig sind sie schneller reizüberflutet und brauchen Rückzugsmöglichkeiten. Es handelt sich entweder um ein Persönlichkeitsmerkmal, mit dem man geboren wird. Interessanterweise sind 15 bis 20 % der Menschheit davon betroffen. 

Buddha

Intensität der Gefühle

Hochsensible Menschen erleben ihre Gefühle oft intensiver und können stark auf Reize reagieren, die andere nicht als belastend empfinden. Empfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken: Sie können überempfindlich auf Geräusche, Gerüche, Licht oder andere Reize reagieren.

Ansicht von Bali

Fakten

Hochsensible Kinder oder Erwachsene nehmen ihre Umwelt intensiver wahr als andere Menschen. Sie reagieren (über)empfindlich auf Reize wie Geräusche, Gerüche, Kleidung, aber auch auf zwischenmenschliche Konflikte. Ihr Nervensystem ist besonders sensibel und nimmt selbst kleinste Reize und Informationen auf. HSP sind neurodivergent, das heißt, ihr Gehirn funktioniert anders als das anderer Menschen. HSP werden manchmal mit dem Persönlichkeitstyp des Empathen verwechselt und weisen ähnliche Merkmale wie Introversion, Narzissmus und Schüchternheit auf.

Brücke am Wasser

 Vision

Wir bei Vita-Spirit verstehen die Hochsensibilität und helfen Ihnen, den Umgang damit zu erlernen. Unser Ziel ist es, hochsensible Personen zu erkennen, sie zu ermutigen, ihre Gefühle zu zeigen, Verständnis zu schaffen und Brücken zu bauen. Unsere Massagen, Meditationen und Yogaangebote sind speziell für sensible Menschen konzipiert, um ihnen Ruhe, Sicherheit & Entspannung zu bieten.

Tempel in Sunset

Mit Stress und Aufregung als HSP gut umgehen lernen

Als hochsensibler Mensch werden Sie immer wieder in einen Zustand der Übererregung geraten, da Sie nicht allen potenziell herausfordernden Situationen aus dem Weg gehen können. Und da Sie Reize intensiver wahrnehmen und verarbeiten, werden Sie immer wieder mit starken Gefühlen und/oder Gedankenströmen sowie mit körperlicher und emotionaler Anspannung und Unruhe zu tun haben.

 

Deshalb ist es gerade für hochsensible Menschen sehr wertvoll, einige wirksame Strategien zu kennen, mit deren Hilfe wir die Intensität, die Dauer und auch die Qualität unserer Gefühle beeinflussen können. Psychologen nennen diese Fähigkeit „Emotionsregulation“. Wir müssen unseren Gefühlen und Stimmungen nicht hilflos ausgeliefert sein. Übererregung können wir zwar nicht immer vermeiden, aber wir können uns beruhigen und uns selbst helfen. Glücklicherweise gibt es dafür viele Möglichkeiten.

HOCHSENSIBILITÄT beschreibt keine Krankheit oder einen Makel, sondern einen Wesenszug.

Die Welt braucht Menschen mit sensibler Wahrnehmung. Manchen fällt es schwer, mit ihrer hochsensiblen Veranlagung im Alltag zurechtzukommen. Andere wiederum sind froh, so sensibel zu sein und finden, dass es ihnen in vielen Bereichen hilft und Freude bereitet.

Der Beitrag hochsensibler Menschen zur Gesellschaft ist wertvoll und wichtig. Hochsensible sind eher integrativ, kreativ und innovativ, überdurchschnittlich an ethischen Fragen interessiert und wertvolle Mitglieder in Teams.

Was heißt eigentlich überstimuliert?

Stimulation, Überstimulation, Stress und ihre Folgen

 

Stimulation (Anregung) ist jeder Eindruck, jeder Reiz, jede Anregung, die wir erhalten. Damit sind alle Eindrücke gemeint, ob sie von außen, aus dem Inneren des eigenen Körpers oder aus der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt kommen.

 

Auf die Dosis kommt es an

 

Jeder Mensch braucht Reize, um sich wohl zu fühlen, aber auf die Dosis kommt es an. Jeder Mensch fühlt sich mit einem bestimmten Maß an Stimulation am wohlsten. Stimulation unterhalb der persönlichen Komfortzone wird als langweilig bis sehr unangenehm empfunden und führt auf Dauer zu Degeneration und aggressiven oder autoaggressiven Verhaltensstörungen. Stimulation oberhalb der persönlichen Komfortzone ist Überforderung und negativer Stress - man spricht hier von Überstimulation.

 

Die Grenze zwischen Stimulation und Überstimulation ist erstens fließend und zweitens von Mensch zu Mensch, von Situation zu Situation und von Tag zu Tag verschieden. Überstimulation ist für alle Menschen unangenehm und belastend. Ein wichtiger Punkt ist, dass hochsensible Menschen die Schwelle zur Reizüberflutung deutlich früher erreichen als andere. Überstimulation ist Stress, der jedoch oft nicht als solcher erkannt wird, da die Situation, die zur Überstimulation führt, an der Oberfläche sehr subtil sein kann.

Reaktionen auf Überstimulation

Alle Menschen reagieren mit Rückzugsbedürfnis oder Aggressivität, körperlichen Erregungssymptomen wie Erröten, Herzklopfen oder Schwitzen, Zittern oder Verwirrtheit, wenn sie mehr Reize aufnehmen müssen, als ihnen lieb ist. Bei hochsensiblen Menschen tritt dies allerdings früher auf als bei der weniger sensiblen Mehrheit. Wenn Menschen überstimuliert werden, sinkt ihre Leistungsfähigkeit, sie können oft nicht mehr klar denken, werden ungeschickt, reagieren emotional oder irrational. Hält dieser belastende Zustand an, werden sie krankheitsanfällig und neigen zu Neurosen oder Depressionen. Reizüberflutung ist also ein ernstes Warnsignal, denn wenn sie zum Dauerzustand wird, können vielfältige körperliche und seelische Beschwerden die Folge sein.

Ausschüttung von Botenstoffen in akuten Stresssituationen

 

In akuten Stresssituationen werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ins Blut ausgeschüttet. Ersteres bereitet den Körper auf eine Flucht- oder Kampfsituation vor, letzteres ist ein Botenstoff, der dasselbe mit dem Gehirn macht - es wird für schnelle Bewertungen und Entscheidungen in Schwung gebracht. Erfährt der Stoffwechsel in einem bestimmten Zeitraum mehrere Adrenalinschübe, wird das für Dauerstress verantwortliche Hormon Cortisol ausgeschüttet, das Körper und Geist dauerhaft in Alarmbereitschaft versetzt. Wie viele und wie starke Aufregungen oder Störungen dafür nötig sind, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, bei manchen hochsensiblen Menschen (HSP) können aber schon drei relativ kleine Konzentrationsstörungen innerhalb einer halben Stunde dazu führen. Es kommt also sehr auf die Gesamtsituation an: Untersuchungen an einer amerikanischen Universität haben gezeigt, dass hochsensible Kleinkinder schon bei einer einzigen Konfrontation mit etwas Unbekanntem in den Cortisol-Zustand wechseln, wenn sie zuvor zwei Stunden mit einer wenig aufmerksamen Betreuungsperson verbracht haben. War die Betreuungsperson dagegen sehr aufmerksam, waren die Kinder wesentlich belastbarer.

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​Diese Botenstoffe und die durch sie hervorgerufenen Zustände haben ihre evolutionäre Bedeutung und Funktion. Cortisol, das dem Cortison sehr ähnlich ist und auch sehr ähnlich wirkt, schärft unsere Wachsamkeit und sorgt in Krisenzeiten dafür, dass wir nicht durch oberflächliche Krankheitssymptome an der Bewältigung der Krise gehindert werden. Man denke an die tagelange Flucht vor einem Feind, an die herbstlichen Arbeitsspitzen, um lebenswichtige Vorräte für den Winter anzulegen, oder - ganz aktuell - an die Pflege eines kranken Kindes. Es gibt einfach Zeiten, in denen wir besonderen Anforderungen ausgesetzt sind oder in denen über einen längeren Zeitraum besonders viel auf dem Spiel steht. Da es in solchen Ausnahmesituationen kontraproduktiv oder gefährlich wäre, auf die eigene Befindlichkeit Rücksicht zu nehmen, wird diese hormonell in den Hintergrund gedrängt.

Fazit

Gerade für HSP ist es daher sehr wichtig, den Cortisolspiegel immer wieder zu senken. Dies geschieht am besten durch Schlaf (vor allem Tiefschlaf), Ruhe, Aufenthalt in der Natur, Streicheleinheiten, Gebet und religiöse Rituale, meditative Tätigkeiten und Versenkung, alles was Geborgenheit vermittelt, vertraute mechanische Tätigkeiten, Kunstgenuss - wobei nicht alles für jeden geeignet ist.

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